Der Räuberstaat: Steuern auf fiktive Fondserträge ab 2019

Von mmnews, 29.11.2018

Im ständigen Bemühen, den Untertanen den letzten Pfennig aus der Tasche zu ziehen, ist die Regierung pfiffig. Neuester Hammer 2019: "Investmentsteuerreform". Steuern auf Fondserträge - welche die Sparer nie erhielten. "Investmentsteuerreform": Sofort-Steuern für Geld, dass der Sparer nicht erhalten hat

DK | Die Berliner Räuberbande im Reichstag regt sich massiv auf, dass sie angeblich bestohlen wurde und dann noch aus Trumps Amerika – mit einem erneuten Dividendentrick namens Cum/Fake.

Dabei sollten sich unsere Steuererhöher selbst erst mal an die Nase fassen: Am 2. Januar des kommenden Jahres werden sie vielen Sparern, die in der Nullzinsphase statt auf Tages- und Festgeld auf Investmentanteile gesetzt haben, Steuern von Erträgen abziehen, die diese gar nicht erhalten haben. Das geschickt auf den Jahresanfang gelegte Abkassierdatum sorgt aber dafür, dass die meisten Sparer das zunächst nicht auf ihren Kontoauszügen merken werden.

Leute beklauen und die merken es nicht einmal – das ist schon höchste Kunst staatlicher Plünderei.

Betroffen sind Sparer, denen von Banken thesaurierende Investmentfondsanteile angedreht wurden oder die sich diese Anteile (auch viele ETF betroffen) selbst über Sparpläne oder direkt an der Börse gekauft haben. Thesaurierend heißt, der Fonds schüttet keine Erträge aus, sondern investiert diese wieder zum Beispiel in Aktien. Bei Erreichen des Sparziels (z.B. Rentenbeginn) soll dann ein erkleckliches Sümmchen zusammengekommen sein. Diese Art Fonds sind weit verbreitet.

Dass Geld in Fonds gesammelt werden kann, ohne dass die Räuber im Reichstag da dran kommen – das konnte nicht lange gut gehen. Und sie kommen natürlich dran. Das nennt sich Invesmentsteuerreform und funktioniert so (Soli-Zuschlag und Kirchensteuer lassen wir aus Vereinfachungsgründen mal weg):

Ein Sparer hat mit Mühe 10.000 Euro in einem thesaurierenden Investmentfonds zusammengespart. Zinsen/Dividenden bekommt er nicht. Am 2. Januar wird dem Sparer durch die "Steuerreform" ein Kapitalertrag von 61 Euro fiktiv zugeschrieben. Bekommen hat er nichts, aber trotzdem zieht die Bank unserem Sparer 15,25 Euro Abgeltungssteuer als sogenannte „Vorabpauschale“ ab.

 

So entgehen Sie dieser Plünderung!!!

 

Dass die meisten Sparer davon nichts mitbekommen werden, liegt am Sparerfreibetrag, der besagt, dass 801 Euro an Kapitalerträgen pro Person und Jahr nicht versteuert werden müssen. Damit kommt es zu folgender Rechnung: Die Steuer beträgt 0,00 Euro, aber vom erteilten Freibetrag in Höhe von 801 Euro werden die 61 Euro fiktive Kapitalerträge abgezogen. Die Pauschale reduziert sich auf 740 Euro. Der Sparer merkt nichts von der fiktiven Besteuerung.

Merken wird er es aber dann, wenn weitere Kapitalerträge anfallen. Nehmen wir an, unser Sparer war zeitlebens bei Siemens und hat brav Belegschaftaktien angesammelt. Seine Dividende beträgt 801 Euro, die er bisher steuerfrei kassiert hat.

Ab 2019 ist sein Freibetrag von noch 740 Euro jedoch überschritten, die Berliner Räuberbande kassiert jetzt die 15,25 Euro. Der Sparer dürfte auch das kaum mitbekommen, weil Siemens vermutlich die Dividende wieder erhöhen wird und er weitere Belegschaftsaktien erhalten hat und somit die Einkunftssituation sowieso nicht mehr mit dem Vorjahr vergleichbar ist.

Ach ja, die Räuber versprechen natürlich Anrechnung der Vorabpauschale, wenn sich unser Sparer irgendwann von seinen Anteilen trennt. Angenommen wird, dass der Wert der thesaurierenden Investmentanteile bis ca. 2040 von 10.000 auf 20.000 Euro gestiegen ist.

Bei einem Verkauf würde der Fiskus nach heutigem Recht so rechnen: 10.000 Euro Gewinn minus 61 Euro bereits versteuert ergibt noch einen Gewinn von 9.939 Euro – was zu 2484,75 Euro Steuern führt. Ohne die Vorabpauschale wäre die Steuerlast um die bekannten 15,25 Euro höher. Diese 15,25 Euro haben die Berliner Räuber aber bereits 2019 kassiert, als der Euro noch erheblich mehr wert war als er 2040 sein wird (wenn es ihn dann überhaupt noch gibt).

Das ist echtes Räubertum: die Leute so schnell ausplündern, wie es möglich ist und ihnen spätere Anrechnung versprechen. Glaubt eigentlich jemand, dass die Berliner Politik-Darsteller innerhalb der nächsten 20 Jahre die Kapitalbesteuerung nicht noch mehrfach ändern werden?

 

Unsere Prognose: Das Geld ist weg. Entweder frisst es die Inflation oder der Staat.